Macht – macht was! und Macht – macht mit!
Eine Entdeckungsreise in die Machtgefilde der Sozialen Arbeit (Teil I) und Machtquellen erkennen und wirksam einsetzen (Teil II)
Kennen Sie das Gefühl von Ohnmacht in Ihrer Praxis, wenn Sie an die Grenzen der Macht stoßen? Haben Sie sich auch schon mal mächtig gefühlt und Macht ausgeübt? Oder hat Macht in Ihrem Berufsalltag keine Bedeutung?
Im ersten Teil dieses Macht-Workshops werden wir am Beispiel Ihrer Erfahrungen in Teams, in den Beziehungen zu Ihren Adressat*innen und zu anderen Organisationen schauen, wo und wie Macht ihre Wirkungen zu wessen Gunsten und zu wessen Ungunsten entfaltet. Ob Macht positiv oder negativ erleben und bewertet wird, hängt von unseren persönlichen Erfahrungen mit der Macht ab, ob die Machtverhältnisse Bedingungen erzeugen, in denen wir uns wohl fühlen und entwickeln können, oder ob sie uns behindern und wir unter ihnen leiden müssen.
Macht zu erkennen, zu reflektieren und ein verantwortungsvolles Machtbewusstsein zu entwickeln ist eine zentrale, professionelle Kompetenz in der Sozialen Arbeit. Sie ermöglicht komplexe Situationen in der Praxis besser zu verstehen und wirkungsvoll zu handeln zu können. In diesem ersten Seminar werden Sie die praktischen und theoretischen Grundlagen für eine Machtanalyse kennenlernen. Sie werden Ihre eigenen Machtquellen und die ihrer Organisation entdecken. Und Sie werden Beispiele finden, wie Sie die Macht verantwortungsvoll einsetzen können. Motto des Workshops: eine Grundausstattung für eine lustvolle Entdeckungsreise in die Unebenen der Macht zu erwerben.
Inhalte:
- Grundlagen zur Machtanalyse
- das ambivalente Verhältnis zur Macht in der Sozialen Arbeit
- Symbole der Macht – repräsentative Macht
- Spannungsfeld von Macht und Hilfe
- Machtquellen erkennen
- praktische Anleitungen zur Machtanalyse
Nutzen und Ziele:
Die Teilnehmer*innen reflektieren ihr Verhältnis zu Macht anhand eigenen Erlebens in der Praxis. Sie entwickeln eine Sensibilität für Machtwirkungen und entdecken ihre eigenen Machtquellen. Sie können so komplexe Situationen mit den unterschiedlichen Interessen der beteiligten Akteure besser verstehen und
eigene Machtquellen nutzen.
Aufbauend auf den Macht-Erfahrungen der Teilnehmer*innen werden an konkreten Praxisbeispielen erwünschte und unerwünschte Wirkungen der Macht reflektiert, auf der Ebene der
- professionellen Interaktion,
- professioneller und interprofessioneller Teams,
- zu anderen Trägern und Organisationen,
um die eigenen Machtressourcen zu erkennen und einsetzen zu können. Ein fortwährender Theorie-Praxis Transfer und ein respektvoller Blick auf die Persönlichkeit der Fachkraft bilden die pädagogische Grundlage für dieses Seminar.
Inhalte:
- Theorie-Praxis-Transfer
- Power-Plays
- Machtstrategien
- Machtanalysen Systematiken
- Ethik der Macht
Nutzen und Ziele:
Die Fachkräfte haben ein kritisches, konstruktives Bewusstsein für Macht und Machtwirkungen ausgebildet. Sie verfügen über eine professionelle Machtsensibilität, können ihre eigenen Machtquellen, die ihres Teams und ihres Trägers einschätzen und Strategien für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Macht entwickeln.
Arbeitsweisen: inhaltlich strukturierter Erfahrungsaustausch, Theorie-Praxis-Transfer, Machtspiele, Übungen, Praxisberatung, mit Humor Macht mitmachen.
Aufgaben:
Die Grundlagen dieses ersten Teils des Seminars bilden den Erfahrungshintergrund, Machtwirkungen in der Praxis zu erkennen, zu beobachten und erklären zu können. Die Teilnehmer*innen werden gebeten ein Machttagebuch entlang einer vorgegebenen Struktur (Machtbrillen) zu führen.
Auch ihre Versuche des eigenen Machtgebrauchs und seiner Wirkungen sollten kurz festgehalten werden. Diese Aufzeichnungen bilden das Startkapital für den zweiten Aufbauworkshop.
Referentin: Prof.in Dr. Juliane Beate Sagebiel
Hochschule München, Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften