In der psychosozialen Begleitung begegnen uns oft Kinder und Jugendliche mit schwierigem Bindungsverhalten. Mittlerweile gelten 30 % aller Kinder als unsicher gebunden. Der Aufbau verbindlicher Beziehungsstrukturen ist schwierig für sie und stellt auch für Pädagogen eine besondere Herausforderung dar. Denn Nähe ist für unsicher gebundene Kinder häufig mit Bedrohung verbunden, und sie pendeln oft zwischen Abhängigkeit, Ärger und stark verteidigter Autonomie hin und her.
Um dieser Herausforderung gerecht zu werden und die Kinder im Aufbau einer sicheren Bindung zu unterstützen, wollen wir uns in dem Seminar mit dem Wesen von Bindung, den verschiedenen Bindungsstilen und ihren Auswirkungen, auch im späteren Jugend- und Erwachsenenalter, auseinandersetzen und lernen, wie ein guter bindungsorientierter Umgang gelingen kann. Feinfühligkeit, Zuwendung, Annehmen, Vermitteln von Zugehörigkeit, Stärkung von Selbstwert und Abgrenzungsverhalten spielen hierbei eine wichtige Rolle. Neben praktischen Übungen und intensivem Austausch werfen wir dabei auch einen selbstreflexiven und selbstfürsorgerischen Blick auf uns selbst.
Arbeitsweisen: Theoretische Inputs, Austausch, Fallbeispiele, Selbstreflexion, Übungen, Filmsequenzen
Referentin: Maria Zepter
Diplom-Psychologin, Psychotherapeutin