Gesellschaftlicher Wandel macht sich in seiner Vielschichtigkeit auch im Ernährungsbereich folgenschwer bemerkbar. Die zeitliche Mehrbelastung durch das Erwerbsleben öffnet neuen Ernährungstrends weit die Türen, in deren Folge sich „Essen to go“, „Fastfood“, vorgefertigte Speisen jeglicher Form usw. immer weiter verbreiten. Die Wirkung ist ein anhaltender Trend allgemeiner Gewichtszunahme der Bevölkerung und ein Anstieg der Adipositas mit erheblichen gesundheitlichen Auswirkungen.

Da konsequente und breit angelegte Ernährungsbildung an unseren Ausbildungseinrichtungen nicht flächendeckend praktiziert wird, sind ganze Elterngenerationen herangewachsen ohne die nötigen Kenntnisse zu diesem Thema. Es gilt also, die pädagogischen Fachkräfte in Ernährungsfragen weiterzubilden, weil sie als Multiplikatoren sowohl unmittelbar auf die Kinder als auch auf die Elternhäuser einwirken können. Dem Schlussbericht des Bundesernährungsministeriums (vom 12. 7. 2019) ist zu entnehmen, dass das Angebot an Fortbildungen häufig nicht ausreicht, um den Mangel in der Ausbildung zu kompensieren. Zwar sind die Themen für Kita und Schulen in den Bildungsplänen verankert, scheitern aber offenbar an der Praxis. Das Ergebnis sind übergewichtige und adipöse Kinder, deren geistige Leistungsfähigkeit suboptimal ist und deren gesundheitliche Zukunft beeinträchtigt sein wird.