Kompetenter Umgang mit Borderline Persönlichkeitsstörung (BPS)
06/02/2025 | 09:30 17:00 CET
Die Betroffenen neigen dazu, Impulse ohne Berücksichtigung von Konsequenzen auszuagieren und leiden unter häufigen Stimmungsschwankungen. Ihre Fähigkeit vorauszuplanen ist gering und Ausbrüche intensiven Ärgers können zu explosivem, manchmal gewalttätigem Verhalten führen. Zudem sind das Selbstbild und die Zielvorstellungen unklar und gestört. Die Neigung zu intensiven, aber unbeständigen zwischenmenschlichen Beziehungen kann zu wiederholten emotionalen Krisen mit Suiziddrohungen/Suizidversuchen oder selbstschädigenden Handlungen führen.
BPS entsteht durch eine Instabilität des Persönlichkeitskernes, oft als Folge von frühen Traumatisierungen und Bindungsstörungen. Im Verhalten von Betreuer*innen im Umgang mit BPS zeigen sich oft Nachgiebigkeit, Ignoranz oder eigene heftige Gefühlsreaktionen. Dies kann zu weiteren Eskalationen der Situation führen. Insbesondere die meist vorhandene Beziehungs-Störung ist für Betreuer*innen sehr irritierend und führt in vielen Fällen zu eigenen emotionalisierten Reaktionen, die zum weiteren Beziehungs-Abbau beitragen. Es ist nicht zielführend, wenn Betreuer bei BPS ihr übliches Beziehungsverhalten anwenden. Wichtig ist es, in den eigenen Reaktionen ein Hilfs-Ich zur Verfügung zu stellen, d.h. die bei BPS geschwächten Ich-Funktionen von außen zu unterstützen. Dies fühlt sich zunächst “komisch” an, weil es dem eigenen üblichen Kommunikationsverhalten widerspricht.
Inhalte:
- Diagnose von BPS
- Erscheinungsformen
- Psychische Hintergründe
- Möglichkeiten des Umgangs, insbesondere bei eskalierten Situationen. Was sollte unterlassen werden?
- Rollenspiele zur Darstellung angemessener Reaktionen
- Behandlungsmöglichkeiten
Ziele:
- Grundlagen und Verständnis der BPS sowie Strategien zur Kommunikation
- Umgang mit typischen eskalierten Situationen
- Umgang mit der eigenen Gegenübertragung, d.h. Reflexion der eigenen Reaktion
Methoden:
Stressfreie PowerPoint-Präsentation, Videos, Kurzreferate, Fallanalysen, Interaktion mit den Teilnehmer*innen, Rollenspiele zur Darstellung angemessener Reaktionen
Hinweis: Die Teilnehmer*innen können Fallbeispiele aus ihrer täglichen Arbeit einbringen. Bereitschaft zu Rollenspielen und Selbstreflexion ist erwünscht.
Referent: Dr. Jürgen Killus, (Dipl.-Psychologe, Psychotherapeut, Psychoanalytiker, Supervisor)
Termin: Donnerstag, 06. Februar 2025, 9:30 bis 17 Uhr
Teilnehmer*innen: maximal 16
Teilnahmebeitrag: 155 Euro
Ort: München
Anmeldeschluss: 07. Januar 2025
Veranstaltungs-Nummer: VC25FB0206
anmeldung@vfs-campus.de